Vor 170 Jahren, am 11. August 1850, wurde der „ Commun-Brauhof zu Freiberg“ feierlich eröffnet. Die Genossenschaftsbrauerei war das Ergebnis jahrelanger Debatten darüber, wie man die Beliebtheit des Freiberger Biers steigern könne.
Den heimischen Absatz stärken
Anfang des 19. Jahrhunderts hatte der Import auswärtiger Biere in Freiberg stark zugenommen. In den folgenden Jahrzehnten wurde diskutiert, wie man den heimischen Absatzmarkt stärken könne. Der mittelalterliche
sogenannte Bannmeilenzwang wurde abgeschafft und auf königliche Anweisung eine Vertretung der städtischen
Braucommune gebildet, die das örtliche Brauwesen regulieren sollte. An der instabilen Qualität Freiberger Biers
änderte das aber nichts. Schließlich kam man darauf, dass die Ausstattung der Brauhäuser längst nicht auf dem
Stand der Technik war. Zudem stellte heimisches Bier durch die hohen Abgaben keine preisliche Konkurrenz für
die Dorfbrauereien des Umlandes dar.
Ein modernes Brauhaus musste her
1845 meldete sich die städtische Braucommune schließlich beim Stadtrat für die Baugenehmigung einer neuen städtischen Produktionsstätte an. So sollte künftig das gesamte Fachwissen der Brauberechtigten Freibergs mit der modernsten Technologie unter einem Dach vereint werden. Eine effiziente Arbeitsweise würde zum einen preiswerter ausfallen, zum anderen eine ausgezeichnete Qualität hervorbringen und so die Beliebtheit Freiberger Biers enorm steigern.
Neue Brauerei vorm Peterstor
Nachdem der Antrag genehmigt wurde, begann 1849 der Bau des „Commun-Brau- und Malzhauses nebst Schanklokal“ an der Körnerstraße vorm Peterstor. Am 11. August 1850 war es dann soweit: Das Schanklokal versorgte das neugierige durstige Publikum bei der Eröffnungsfeier mit reichlich Bier. Dank der vorausgesagten Qualitätsbesserung Freiberger Bieres ging es auch mit dem Absatz sofort aufwärts.
Gaststätte mit Tradition
1995 wurde der letzte Sud im Brauhaus vorm Peterstor gekocht. Dann folgte der Umzug an den neuen Standort „Am Fürstenwald“ außerhalb des Freiberger Zentrums. Nach ein paar ruhigen Jahren auf dem Gelände des Brauhauses wurden die gastronomischen Räumlichkeiten 2008 wiedereröffnet. Denn in einem passenderem Ambiente kann Biertradition wohl kaum gelebt werden!
Unser Kellerbier
Eigens für den Brauhof wird unser „ Kellerbier“, ein unfiltriertes helles Vollbier, gebraut. Durch die größeren Hefeanteile schmeckt es milder, voller und insgesamt vielschichtiger als ein filtriertes Bier.
Der Ursprung dieser alten Biertradition geht zurück bis ins Mittelalter. Zunächst wurde Bier für die Reifung in Höhlen, später in Kellergewölben, gelagert. Schließlich wurde das künstliche Kühlverfahren erst Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt. Der Name „Kellerbier“ leitet sich also vom Reifungs- und Lagerort ab.
Wir servieren unser „Kellerbier“ ganz traditionell wie zur Eröffnungsfeier im Jahr 1850. Es kommt direkt aus dem Gärkeller in den Ausschank.
Geschichte zum Nachlesen
Allen Geschichtsinteressierten und Heimatverbundenen legen wir den fünfteiligen Sammelband
„Acht Jahrhunderte in Freiberg“ ans Herz. Der Freiberger Altertumsverein e.V.
widmet sich in diesem einzigartigen Werk der Geschichte der ältesten Brautradition Sachsens.
Wir freuen uns auf Sie.
Körnerstraße 2, 09599 Freiberg
Telefon: 03731/35300 • Telefax: 03731/3530-22
E-Mail: info@freiberger-brauhof.de
Ansprechpartnerin: Annett Grundmann